Tag 6 – Von Ückeritz nach Swinemünde

Dienstag 11.7.2023 – 23 Kilometer – Gesamt 300

Eine gute Nacht

Die Nacht auf dem Campingplatz war ruhig. Kein Geschrei von Möwen, Campern oder Fahrzeugen zu hören. Gut durch die Bäume von der Sonne abgeschirmt, bin ich erst um halb neun wach geworden. Rekord bisher. Es gab etliche Mücken und zwei davon im Zelt. Die haben es entweder nicht geschafft mich zu stechen oder haben den Apetit auf mein Blut verloren. Der Abbau geht leichter von der Hand, trotzdem ist es bereits elf Uhr als ich den Campingplatz verlasse.

Wohin heute ?

Mit einer großen Tasse Kaffee sitze ich lange vorm Edeka, schreibe meine Notizen für das Blog auf und versuche das Tagesziel zu bestimmen. Weit ist es nicht mehr bis zur polnischen Grenze. Ein Campingplatz bei Miedzyzdroje soll für heute das Ziel sein.

Schongang

Nach den ersten Kilometern merke ich, die fünf Tage im Sattel sind nicht spurlos an mir vorbeigegegagen und es wird Zeit, das Tempo und die Kilometerleistung zu drosseln.

Ückeritz – Waldweg nach Bansin

Mein Sitzfleisch ist strapaziert und das Reiserad braucht unbedingt Service. Die Kette rasselt nach der Fahrt durch den Regen. Jede Menge Sand und Schmutz hat sich zwischen den Kettengliedern gesammelt, diverse Schrauben haben sich durch Kopfsteinpflaster
und Buckelpiste gelöst. Die Scheibenbremse vorne quietscht, nicht beim Bremsen sondern zwischendurch, einfach so. Der Sound ersetzt die Klingel.

Pause in Bansin

10 Kilometer und einige kleine, aber krasse Anstiege später lege ich in Bansin Mittagspause ein. Die Luft ist raus. Ich hatte geplant, in Danzig die erste längere Pause einzulegen, das schaffe ich aber nicht.
Es ist nicht weit bis Swinemünde. Dort reserviere ich in einem Hotel eine Übernachtung, aber ich bin mir sicher, es werden zwei.

Bansin

Polen

Kurz vor Swinemünde passiere ich die Grenze nach Polen. Der erste Grenzübertritt dieser Reise. Ich verstehe kein Wort polnisch und „Guten Tag“ bekomme ich so gerade hin.

Grenzübergang Polen

Take a walk

Das Hotel „Villa Lisa“ liegt in zweiter Reihe zum Strand, es ist nicht weit bis zur Ostsee. Es ist viel los auf der Strandpromenade. Hauptsaison. Ich versuche Bargeld zu tauschen oder am Bankautomaten zu ziehen., aber das scheint gar nicht nötig zu sein. Selbst ein Eis am Strand kann mit Plastikgeld bezahlt werden.
Nach gefühlten 15 Kilometern Spaziegang durch Swinemünde stehe ich wieder vorm Hotel und freue mich, wieder einmal kein Zelt aufbauen zu müssen.

Swinemünde – Die Ostsee