Fünfzehnter Tag – Von Pontaubault nach Dinan

Samstag 20.8.2022
Start 12:15 / Ende 18:45 / 67 km

Langsam einpacken

Ein bisschen ist die Luft raus. Zwei Wochen bin ich jetzt auf Tour. Erst um halb neun schäle ich mich aus dem Schlafsack und fange an zu packen.
Die Powerbank und beide Smartphones sind voll geladen, hätte ich eine schnelle Internetverbindung könnte ich planen, wie ich heute fahre und vielleicht das Blog weiter pflegen.
Gestern bin ich mit meinem ebenfalls alleine reisenden Zeltnachbarn ins Gespräch gekommen. Eine schöne Ausnahme, denn bisher gab es außer Guten Tag und auf Wiedersehen nur wenig Austausch.
Die meisten Camper bleiben für sich.

– Pontaubault – Am Horizont der Mont St. Michel –

Es ist nach zwölf, als ich vom Platz fahre. Das erste Ziel ist Pontorson. Etwas Proviant kaufen, Boxenstopp und vor allem Kaffee trinken.
Sofort geht es einen Hügel hoch. Bonjour Oberschenkel. Die ersten Kilometer sind mühsam. Auf dem Weg überquere ich eine Landstraße, die zum Mont St. Michel führt. Es dauert ein paar Minuten, bis der Verkehr es zulässt.

– Pontaubault – Ruine auf einem Feld –

Meine Überlegung die Insel von der Nähe zu betrachten verwerfe ich und fahre weiter nach Pontorson.

Pause in Portoson

19 Kilometer später, am Ortseingang von Pontorson finde ich einen Carrefour und hole eine Packung Couscous und Wasser.
Der Carrefour hat eine Tankstelle und Druckluft. Das ist ein funkelnder Apparat der erstmal einen EURO haben möchte, bevor es Druckluft gibt. Das ist mir zu teuer, da Pumpe ich lieber selbst.
Im Ortskern finde ich ein Kaffee und bestelle einen doppelten Espresso. Ein öffentliches WLAN ist vorhanden, endlich kann ich die Route für heute, morgen und übermorgen planen.
Ich erledige das alles jetzt, bevor ich wieder Zeit mit der Suche nach dem Internet verbringe. Ich entschließe mich nach Dinan zu fahren und keinen Abstechern nach St. Malo einzubauen.
Von Dinan nach Saint-Brieuc und danach zum Ziel Paimpol. Es beruhigt mich, die weitere Strecke klar zu haben.

– Pontorson – Innenstadt –

Nach einem dritten Kaffee stehe ich auf, hole beim Bäcker ein Mandelcroissant und eine Pistazien-Weiße-Schokolade Schnecke für die nächste Pause.

Springer auf D4

Direkt hinter Pontorson fahre auf die D4 in Richtung Epiniac. Die Landstraße ist schmal aber nur schwach befahren. Es geht ordentlich auf und ab, schieben muss ich heute aber nicht.

– D4 – Durch den Wald –

Die Strecke führt durch kleine Dörfer, Felder und Wälder. Teilweise Schnurgerade, so dass die kommenden Kilometer gut zu sehen sind. Das macht mir viel Spaß. Der Regen ist vergessen. Die meiste Zeit scheint die Sonne und es ist muckelig warm.

Weiter auf D10

Nach Epiniac geht es weiter auf der D10. Die kommt mir noch kleiner vor und führt durch noch mehr Wald. Ein tolle Stimmung unter dem hohen Blätterdach. Kilometer um Kilometer geht es auf der Straße lang. Zwischendurch mache ich Pause und verputze die Teilchen aus Pontorson. Super lecker. Die besten bisher, glaube ich.
Auf der D10 bleibe ich bis wenige Kilometer vor Dinan. Dann ändert sich die Landschaft. Die Wälder fallen zurück und ich muss mich auf den dichten Verkehr in Dinan konzentrieren.

– Dinan – Die Rance –

Wird langsam Zeit anzukommen. Die Steigungen brauchen viel Kraft. Das Gute kommt wie immer zum Schluss. Bis zum Campingplatz muss ich im Stau bergauf durch die Innenstad.

Camping Municipal Dinan

Der Campingplatz liegt direkt in der Stadt. Ziemlich voll ist es. Ich quetsche mich mit meinem Zelt zwischen andere Camper und bin froh einen Platz gefunden zu haben.
Nach der abendlichen Routine Zelt aufbauen, duschen und kochen verspüre ich keine Lust mir die Stadt anzusehen.
Am Campingplatz vorbei führt eine Ausfallstraße. Ich hoffe sehr, der Verkehr hält sich in der Nacht in Grenzen. Wäre ich nicht von der Fahrt erledigt, würde ich mir noch die pittoreske Altstadt ansehen und zum Hafen runterlaufen.