Mittwoch 16.8.2023 – 50 Kilometer – Gesamt 2290
Packen, Kaffee und los
Vom Regen zur Geisterstunde ist das Zelt klatschnass. Am Morgen kommt zu noch wenig Sonne durch die Bäume. Ich räume alles aus dem Zelt in die Packtaschen, verpacke den Schlafsack, die Isomatte und werfe den Spirituskocher an. Das Wasser für eine Tasse Instantkaffe braucht nicht lange bis es kocht, dann gehe ich zum Strand und schaue beim Kaffeetrinken den Wellen zu. Ich hoffe das Zelt trocknet in der Zeit.
Ich muss dringend die Toilette aufsuchen. Sehr gut, dass es eine Trockentoilette auf dem Campingplatz gibt. Von aussen sieht das Klohäusschen in Ordnung aus, aber von innen, als wäre ein Elefant bei seinem Geschäft explodiert (kein Foto).
Eurovelo 10
Vom Campingplatz fahre ich zurück auf die Landstrasse, offizielle Strecke des Eurovelo 10.

Trotz Kaffee und warten bis das Zelt trocken ist, bin ich vor zehn Uhr auf der Strasse. Es fühlt sich an wie Sonntag. Kaum Verkehr.

Nicht mehr weit bis Tallinn, locker an einem Tag zu schaffen, aber ich möchte eine weitere Nacht auf einem RMK Campingplatz verbringen. Langsam gefällt es mir in der Natur zu campen, auch ohne Dusche.
Kaffe und Kuchen
Am frühen Nachmittag halte ich nach 25 Kilometern in Padise vor einer Klosterruine an. Ein paar Meter weiter steht ein Schild „Kovikh“ – Kaffee. Zuerst fahre ich dran vorbei, dann drehe ich wieder um. Ein Kaffee wäre nicht schlecht. Ein Stück von der Ruine entfernt befindet sich ein ehemaliger Gutshof. Das Kaffee ist dort untergebracht.

Während ich in der Sonne sitze, kommt ein paar Kilometer ein Wolkenbruch herunter. Genau da, wo ich langgefahren wäre, hätte ich nicht jetzt die Kaffeepause eingelegt. Das Wasser steht noch auf der Strasse, als ich später vorbeikome. Ich wäre durch und durch nass geworden.

Nicht ganz alleine
45 Kilometern sind gefahren, ich stehe auf der Bundesstrasse 8. Nach rechts sind es 40 Kilometer bis Tallinn, aber ich biege links ab zum Campingplatz.



Zum Abschluss Buckelpiste, Schlaglöcher mit tiefen Pfützen, aber der Weg ist richtig und führt mich herunter an die Küste zum „Leetse telkimisala“. Wieder ein traumhaft schön gelegener Zeltplatz.





Nachdem ich das Zelt aufgeschlagen und mich ausgebreitet habe, richtet ein jüngeres Paar wenige Meter entfernt ihr Nachtlager ein.
Eine Stange von ihrem Zelt ist defekt und ich kann mit meinem Werkzeug aushelfen. Endlich ein Anlass, die Zange auszupacken, die ich bisher nur einmal benötigt habe. Beim Abendessen unterhalten wir uns lange. Eine grandiose Abwechslung zum Einsiedlerdasein.