Tag 47 Von Svolvaer nach Strandslett

Montag 19.8.2024 – 65 Kilometer – Gesamt 2416 Kilometer

Packen und los

Alles, was ich gestern an der Gardinenstange zum trocknen aufgehangen habe ist wirklich trocken 🙂 Super. In der Gemeinschaftsküche setzte ich Wasser für einen leckeren Instantkaffee auf und freue mich auf den Tag. Vielleicht wird es nicht regnen, aber ich besorge mir für alle Fälle in Svolvaer eine Regenhose. Ersatz für die nach Hause geschickte. Dann kann es meinetwegen schütten 🙂 Es ist relativ kühl, früh am Morgen hat es noch geregnet.

Smartfon im Eimer

Beim Versuch, das Fahrradsmartfon in die Hülle zu stecken rutscht es mir aus der Hand und fällt auf den Boden. Bäng. Keine Beschädigung zu sehen, aber der Bildschirm reagiert nicht mehr auf Berührungen.
Ärgerlich. Dann muss die Navigation anhand der Beschilderung klappen. Das sollte nicht schwer sein.

Shopping in Svolvaer

Bis nach Svolvaer ist es nicht weit. Kurz vor dem Ort beginnt ein Radweg, auf dem ich gerne fahre. Weg vom Verkehr auf der Strasse. Am Kreisverkehr haben finde ich ein Outlet für Sportartikel. Spezielle Radbekleidung führt der Laden nicht, aber ich finde eine superleichte, dünne und weite Regenhose. Die kann ich einfach überziehen. Gegenüber ist ein Rema 1000 Supermarkt. Dort besorge ich Proviant. Startklar.

Auf dem Weg nach Strandslett

Rauf und runter, Tunnel und Brücke

Aus Svolvaer heraus geht es leicht bergauf mit kräftigem Gegenwind. Ich mache einen kleinen Abstecher zum alten Hafen von Kabelvag, bevor ich die Frühstückspause auf einer Bank am Radweg(!) einlege. Mein neuer Favorit auf der Speisekarte ist Vanilleyoughurt mit frischen Blaubeeren. So eine Gelegenheit ist selten. Ich glaube, es ist die erste Sitzbank ausserhalb einer Ortschaft, die ich auf den Lofoten gefunden habe. Ein paar Kilometer weiter wartet der erste Tunnel auf mich. Es geht leicht bergauf, aber dafür entfällt der Gegenwind.
Am anderen Ende des Tunnels sieht die Landschaft anders aus. Die Straße führt längs am Ufer des Rørvikvannet vorbei. Nur der Wind ist geblieben.


Der ist so kräfttig, dass ich das Rad lieber uber die Gymsøystrauma Brücke schiebe als mich fortwehen zu lassen. Als ich noch auf der Brücke schiebe, fängt es an zu regenen. Unterhalb sehe ich eine Bushaltestelle. Ich beeile mich von der Brücke runter zu kommen. Das Wartehäusschen ist auch bei Schafen sehr beliebt. Es riecht stark nach Schaf und der Betonboden ist vollgepflastert mit Kot. Die neue Regenhose ziehe ich über und vermeide dabei möglichst Bodenkontakt. Bevor der Regen ganz aufgehört hat, fahre ich weiter. Meine Neuanschaffung ist dicht. Null atmungsaktiv. Nach wenigen Kilometern klebt die Regenhose an den Beinen.

Dicke Beine

Irgendwie komme ich heute nicht gut voran. Die Muskulatur der Oberschenkel schmerzt. Jeder Anstieg ist zäh und der Gegenwind wirkt, wie eine gezogene Bremse. Das Ergebnis meiner Anstrengungen im Sattel ist ein ziemlich roter Kopf. Ich mache eine Pause um mich abzukühlen und ziehe die durchgeschwitzten Sachen aus. Lieber ohne Regenhose und Regenjacke fahren, als einen Hitzschlag zu bekommen.

Als ich gerade abgekühkühlt bin und wieder im Sattel sitze holt mich Marie (Name geändert) ein. Sie hat den gleichen Weg und wir fahren bis zum nächsten Campingplatz zusammen. Ihr Fahrrad ist so bepackt wie meins, trotzdem fährt sie schneller als ich. Egal wie kräftig ich in die Pedale trete, der Abstand wird größer. Marie wartet dann auf mich und wir fahren wieder ein Stück nebeneinander und unterhalten uns.

Voll bepackt – Danke für das Foto 🙂

Camping Brustranda

Auf dem Campigplatz Brustrande quartiere ich mich in einer Hütte ein. Ich fühle mich nicht besonders und habe wenig Lust, das Zelt auf der nassen Wiese aufzuschlagen. Marie ist vom Wetter unbeeindruckt und baut Ihr Zelt auf. Ich bin froh, ein festes Dach über dem Kopf zu haben. Mir ist kalt und eine heisse Dusche sehr willkommen.

Die Strecke

(Geschrieben am 1.9.2024)