Freitag 09.8.2024 – 64 Kilometer – Gesamt 1871 Kilometer
Packen und los
In der Nacht hat der Wind an stärke zugenommen. Das Zelt darf ich beim Abbau nicht los lassen, sonst fliegt es wie eine Segel über den Platz. Die Zeltbahn ist völlig eingestaubt und fühlt sich an wie ganz feines Schmirgelpapier. Es ist spürbar weniger Kram in den Packtaschen. Gewicht und Zeit beim Einräumen gespart 🙂

Aufwärts zum Kvænangsfjell
Ein paar Kilometer treibt mich der Wind vor sich her, dann beginnt der Anstieg zum Kvænangsfjell. 401 Meter bis zum höchsten Punkt. Ich befürchte, den Anstieg nicht zu schaffen. Extra langsam und kraftsparend padaliere ich vor mich hin. Den kleinen Wasserfall am Rand der E6 kann ich hören, bevor ich ihn sehe. Die Gelegenheit lasse ich mir nicht entgehen. Beide Trinkflaschen fülle ich mit eiskaltem Wasser auf. Den neuen Tunnel dürfen Radfahrer nicht benutzen. Selbst wenn, der Ausblick im Tunnel ist gleich Null. Ein paar hundert Meter vor der Tunneleinfahrt biegt die alte E6 ab. Schlagartig kein Verkehr mehr, Ruhe im Karton. Der Ausblick auf den Fjord lohnt die Mühe. Weiter oben, an einem Parkplatz hole ich Luft. War es das schon ? Na ja, fast. Hinter dem Parkplatz liegt ein Restaurant, dort gibt es Kaffee und Kuchen. 400 Höhenmeter am Stück habe ich mir schlimmer vorgestellt…








Zelten am Rastplatz
Dem Eurovelo 1 folgend, komme ich nach etwa 60 Kilometern in Storslett an. Hier kann ich endlich wieder Proviant einkaufen. An Trinkwasser brauche ich keinen Gedanken zu verschwenden, es gibt genug natürliche Quellen. Vor dem Coop treffe ich einen anderen Fernradler. Er gibt mir den Tipp, hinter Storslett auf einem stillgelegten Rastplatz zu campen. Eine Dusche könnte ich gut vertragen, aber bis zum nächsten offiziellen Campingplatz ist es zu weit. Ein guter Tipp.. Zum Abschluss des Tages muss ich nochmal eine Steigung von 200 Metern bewältigen. Der Anstieg ist steiler als der zum Fjell heute früh und führt auch über einen stillgelegten Abschnitt der E6. Oben angekommen sehe ich den Rastplatz. Gut für eine Nacht. Die Temperatur ist gefallen. Es ist zu kalt um im Wind auf der Bank zu sitzen. Das Abendessen fällt kurz aus. Schnell in den Schlafsack.




Rennstrecke
Die stillgelegte Straße wird von den einheimischen Motorradfahrern als Teststrecke genutzt. Bis spät in den Abend wird die Strecke mit Vollgas hoch gefahren, auf dem Rastplatz gewendet und so weiter… Irgendwann kehrt Ruhe ein, die Motorräder müssen schlafen. Statt vom Motorenlärm werde ich in der Nacht vom handfesten Streit mehrerer Krähen aus den Träumen gerissen. Also doch Ohropax.
Die Strecke
(Geschrieben am 13.08.2024)