Dienstag 06.8.2024 – 22 Kilometer – Gesamt 1735 Kilometer
Packen und sehr früh los
Am Montagabend habe ich versucht alles, was ich nicht mehr benötige in die Packtaschen zu verfrachten. Die Strategie geht auf. Der Wecker klingelt um 04:00 und 47 Minuten später bin ich bereit zur Abfahrt. So schnell war ich selten fertig mit Packen. Unter den Bedingungen entfällt der Kaffee. Auf den 8 Kilometern zum Hafen kommen mir kaum Fahrzeuge entgegen. Die Sonne ist intensiv wie am Mittag, doch Honningsvag schläft. Am Kai bin ich der Erste. 10 Minuten später treffen jede Menge Radfahrer ein. Das Check in Ritual kenne ich vom letzten Mal. Die MS Nordlys legt mit etwas Verspätung kurz nach sechs ab. Dort gibt es den Kaffee um die Uhrzeit kostenlos.
Aus den Hügeln werden Berge
Auf dem Weg von Honningsvag nach Oksfjord hebt sich die Landschaft immer mehr aus dem Wasser. Statt flacher Felsen ibt es Berge und auch die Vegetation wird höher. Büsche und Bäume werden wieder Bestandteil der Küstenlandschaft.
Hammerfest
In Hammerfest bleibt die MS Nordlys knapp 2 Stunden an der Leine. Der Aufenthalt kommt mir gelegen. Der Kai ist ein gutes Stück von der Innenstadt entfernt. Ich möchte Proviant und eine Sicherheitsweste besorgen und begebe mich mit schnellen Schritten auf den Weg. Ganz schön heiss ist es. Ich schwitze so, als würde ich eine Steigung hoch fahren. Im Supermarkt finde ich Lebensmittel, aber kein Geschäft führt Sicherheitswesten. Die Weste möchte ich unbedingt tragen, wenn ich durch einen Tunnel fahre. Das war ein Ratschlag von den Reiseradlern aus Honningsvag.
Viel Zeit zurück zum Schiff zu gehen ist nicht mehr. Mit mehr Tempo mache ich mich auf den Rückweg zum Kai. Im Hafenbereich entdecke ich einen Schiffsausrüster. Im Schaufenster ist Sicherheitsbekleidung ausgestellt und im Laden gibt es genau was ich brauche. Mit dem Verkäufer unterhalte ich mich über das Leben im Norden und bekomme 25% Rabatt auf die Weste.
Øksfjord
Am späten Nachmittag kommt die MS Nordlys in Oksfjord an. Nur zwei Personen gehen an Land. Ich und ein anderer Radfahrer, den ich in Honningsvag schon getroffen hatte. Ich halte am Ortsausgang bei einem Rastplatz an, esse ein paar Brote und schaue der MS Nordlys zu, wie sie langsam den Fjord verlässt. Dann setze ich mich mit schweren Beinen auf das Rad und fahre in Richtung Campingplatz.
Etwa 40 Kilometer sind es bis dahin. Die Strasse geht zuerst schön flach, aber dann rauf und runter. Viel Energie und Lust noch weiter zu fahren habe ich nicht. 10 Kilometer weiter führt die alte Uferstrasse neben dem neuen Tunnel am Fjordufer vorbei. Die Strasse ist mit Betonblöcken gesperrt, nur Fahrräder oder Mopeds können sich daran vorbei quetschen. Neben der Strasse finde ich eine ideale Stelle zum Zelten. Es ist sehr ruhig. Ab und zu fährt ein Motorboot über das Wasser. Rentiere kommen vorbei und schauen nach, was ich mache. Im Fjord seehe ich kleine Wale, die anscheinend Fangen spielen. In der Luft ein großer Greifvogel, vielleicht ein Adler.
Die Aussicht auf den Fjord ist super, ein perfekter Abschluss für den Tag.
Die Strecke
(Geschrieben am 08.08.2024)