Tag 4 – Von Kristianstad nach Urshult

Sonntag 7.7.2024 – 105 Kilometer – Gesamt 241 Kilometer

Packen und los

Die letzte Nacht war nicht so erholsam. Nebenan im Zimmer hatte sich eine Gruppe, vermutlich Engländer, getroffen um das Spiel der Elf aus England zu sehen. Zum Ende hin wurde es emotional und alle Ballbewegungen lautstark kommentiert. Müde wie ich bin, kann ich das Frühstücksbuffet nicht würdigen, ich esse nur wenig und nach zwei Kaffee ist Schluss.
Wie immer ist der gesamte Inhalt der Packtaschen im Zimmer und im Bad verteilt. Routine hat sich noch nicht eingestellt und bei jedem Teil überlege ich, in welche der 5 Taschen es am besten passt.
Als alles verstaut ist, suche ich nach meiner bewährten Softshell Jacke. Die war schon mit in Chile, der Bretagne und im Baltikum. Die Jacke ist nicht zu finden. Das kann nicht wahr sein. Gestern muss ich das gute Stück irgendwo liegen gelassen haben. Ich tippe auf den Postschalter im Supermarkt.

Verschwunden

Im festen Glauben, meine Reisejacke gleich wieder in den Händen zu haben, fahre ich den Umweg zum ICA Supermarkt. Der hat auch am Sonntag geöffnet. Das Personal vom Postschalter gibt mir die Auskunft „Nein, bei uns ist keine liegen geblieben“. Meine Laune ist danach im Keller. Letztes Jahr hatte ich in Kaunas eine neue Sonnebrille irgendwo liegen gelassen. Ich sollte auf Reisen mehr auf mich und auf meine Sachen aufpassen, denke ich.

Richtung Sannahult

Mein Ziel für heute ist eine Unterkunft in Sannahult, ein kleines „Wanderheim“, etwas günstiger als das Hotel Christian IV und laut anderen Gästen, mit gutem Frühstück. Bis Sannahult sind es etwa 100 km. Nicht wenig, aber falls es mir zu viel wird, gibt es Alternativen zum abkürzen. Meine Idee ist, erstmal 50 km zu fahren und dann das Zimmer im Wanderheim zu buchen. So habe ich keinen Druck ankommen zu müssen.

Auf und ab

In Näsum fülle ich den Proviant auf. Das bisher flache Profil der Landschaft wird abwechslungsreicher. Öfter schalte ich in die unteren Gänge um die über die kurzen Anstiege zu kommen. Die Strecke verläuft zu einem großen Teil über ehemalige Bahntrassen. Sogar ein Tunnel ist dabei. Während der Mittagspause versuche ich das Zimmer im Wanderheim zu buchen. Leider sind jetzt nichts mehr frei. Dem Mittelfinger geht es heute wesentlich besser. Ein Zelt aufzubauen müsste möglich sein. Mein Ziel wird ein Campingplatz bei Urshult. Ohne nass geworden zu sein komme ich nach 105 Kilometern dort an. Ein paar Kilometer weniger hätten mir gereicht, aber der Platz ist schön. Liegt an einem See und ich bin nicht die einzige Person mit Zelt.

Zelten in Urshult

Zum ersten mal auf der Tour baue ich das Zelt auf und packe den Campingkocher aus. Nachdem ich gegessen und geduscht habe, setzte ich mich ans Seeufer und lasse mich von der Abendsonne wärmen.

Die Strecke