Donnerstag 18.7.2024 – 54 Kilometer – Gesamt 776 Kilometer
Packen und los
In der Nacht sind ein paar Tropfen gefallen, so richtig trocken wird das Zelt nicht, bevor ich es einpacke. Am Innenzelt sind die Spuren von der Auseinandersetzung mit einer Mücke zu sehen und eine Schnecke muss ich auf eine andere Fährte setzen. Noch ein Kaffee, bevor ich mich auf das Rad setze..




Schwere Beine
Die Strecke nach Rauma führt mich auf dem offiziellen Eurovelo 10 zum größten Teil über Landstrasse. Es geht in einem stetigen Auf und Ab über die Strecke. Beim kleinsten Anstieg fangen die Oberschenkel an zu brennen. Langsam wie eine Schnecke pedaliere ich die Hügel der finnischen Westküste hoch. Dann wieder runter rollen und wieder hoch. Eine längere Pause ist wohl notwendig, sonst erholen sich die Muskeln nicht. Mehr als der Anblick von Wäldern und Feldern beschäftigt mich, nicht auf die Mitte der Strasse oder in den Graben zu fahren.
Es regnet mal wieder
Am Ortsausgang von Uusikaupunki konnte ich mich in einer Bushaltestelle vor dem Regen in Sicherheit bringen. Zwanzig Kilometer später ist weit und breit kein Unsterstand zu sehen.
Aus dem Nieselregen wird richtiger Regen. Ich halte an und ziehe die Regenjacke über. Abwarten ist zwecklos. Ich fahre im Regen weiter. Die neue Jacke ist dicht. Das gilt für beide Richtungen.
Irgendwann ist es mir egal. Dann bin ich halt nass. Die Altstadt von Rauma wollte ich mir unbedigt ansehen. Die alten Holzhäuser sind ein Attraktion. Mir ist kalt und die Radklamotten sind feucht.
Die Altstadt von Rauma muss heute ohne mich auskommen.


Camping Poroholman
Die Suche nach geeingenten Plätzen in der Natur habe ich in Südfinnland aufgegeben und nach einem Tag auf dem Rad hilft die Dusche nicht nur den Schweiss abzuwaschen, sonder wieder auf Betriebstemperatur zu kommen. Der kleine Campigplatz den ich auf der Karte ausfindig gemacht habe existiert nicht mehr. Dort, wo früher Rezeption und Camper standen steht jetzt ein ausladender Apartmentblock mit unmittellbarem Blick auf die Küste. Ein paar Kilometer zurück gibt es einen großen 5 Sterne Campingplatz. Den steuere ich an und finde einen schönen Zeltplatz mit Blick auf das Wasser.


Prost
In der Campingplatzbar bestelle ich mir ein großes Bier. Ein halber Liter vom Fass für 8,50 EUR. Auch im Supermarkt ist Bier und anderer Alkohol durch die hohe Besteuerung wesentlich teuerer als zu Hause. Egal – Prost !

Wie weiter ?
Die Wetterprognosen für die Küste in Mittelfinnland sind eher schlecht. Vor allem soll es regnen. Davon habe ich mehr als genug gehabt. Ich entscheide mich, morgen mit dem Rad nach Pori zu fahren und von dort mit dem Zug nach Oulu.
Während ich das leckere Lager trinke, buche ich die Zugfahrkarte und zwei Übernachtungen auf dem Campigplatz in Oulu. Nichts wie weg vom schlechten Wetter.