Montag 14.8.2023 – 66 Kilometer – Gesamt 2170
Packen und los
Die Kombination aus Ticketschalter und Hafencafe hat um acht geöffnet. Dort gibt es einen erstaunlich guten Kaffee aus dem Automaten und vor allem ein WC. Ausser mir sind, wie öfters, keine anderen Gäste anwesend. Die Sitzgruppe an der Fensterfront mit Blick auf den Hafen habe ich für mich alleine, nur die Kamera an der Decke schaut mir zu. Ich buche die Rückfahrt von Helsinki nach Travemünde. Einen Moment später möchte ich das Datum korrigieren. Ich könnte noch eine Woche die Gegend um Helsinki erkunden. Aber die Luft ist raus. So viel habe ich in den letzten Wochen gesehen. Ich kann mich nicht mehr erinnern. Die Bilder, das Blog und mein Tagebuch helfen, die Menge an Eindrücken zu behalten.


Es ist alles verstaut, bis auf das Zelt. Es ist nass von außen und von innen. Ich schlendere durch den Hafen und knipse ein paar Bilder vom Küstennebel, der bedrohlich aussieht, aber sich in Nichts auflöst.



Hiiumaa
Wenn auf Saaremaa wenig los war, auf Hiiumaa sind weniger Fahrzeuge auf der Strasse. Auf der Fähre habe ich einen Tip bekommen, was auf meiner Route liegt und sehenswürdig ist.
Im Gegensatz zu den vergangenen Tagen steuere ich Ziele an, die einen Umweg bedeuten. Mehr Kilometer, oder den gleichen Weg zurück zu fahren.







Hat sich in beiden Fällen gelohnt. Nummer eins ist eine Landzunge, die sich, ähnlich wie der Silon de Talabert in der Bretagne, weit ins Meer streckt. Am Ende sind nur noch ein paar Steine sichtbar, dann treffen die Gewässer aufeinander


Nummer zwei die kleine Kirche „Kassari kabel“ mit angeschlossenem Friedhof. Die Grabkreuze aus Eisen datieren zum Teil aus dem vorletzten Jahrhundert. Wer waren die Menschen ? Wie war es hier vor 200 Jahren ? Ich sitze länger auf einer Holzbank in der prallen Mittagssonne vor der Kirche.


Zurück auf Festland
Es geht weiter, zurück auf das Festland, in Richtung Tallinn. Die Fähre nach Haapsalu ist anders getaktet. Lange muss ich nicht warten.
So richtig arbeitet mein Kopf heute nicht mehr. Die letzten Tage Camping haben mich Stunden Schlaf gekostet.
Vom Hafen in die Stadt fahre ich auf einer ehemaligen Bahnstrecke und komme am stillgelegten Bahnhof von Haapsalu an. Egal wie müde ich bin, den Bahnhof und die alten Schienenfahrzeuge muss ich fotografieren.





Heute Hotel
Ich muss unbedingt schlafen, sonst komme ich nicht in Tallinn an. Ohne ausreichend Schlaf kann ich nicht Denken, also auch keine Route planen. Nach der Dusche setze ich micht trotzdem an dem winzigen Schreibtsich und schreibe das Blog von gestern und heute.
Es waren zwei schöne Tage auf den Inseln. Die erste Übernachtung im Zelt ohne Campingplatz. Geht auch, irgendwie.