Tag 30 – Von Ziemupe nach Kuldiga

Freitag 4.8.2023 – 84 Kilometer – Gesamt 1709

Packen und ab

Mitten in der Nacht hat mich der Regen geweckt und kurz vorm Einpacken kam noch eine Schauer herunter. Danach kam endlich die Sonne hinter den Wolken hervor. Beim bezahlen bekomme ich den Rat, über die Schotterpiste zurück nach Saraiki zu fahren und dort auf der P111 weiter in Richtung Kuldiga. Na ja, bestimmt ein guter Ratschlag, aber dann muss ich an dem Hofhund vorbei und gegen den Wind fahren…

Aufwärmen

Dem Ratschlag bin ich gefolgt, und fahre 5 Kilometer auf Schotterpiste. Kräftiger Wind bläst mir entgegen, aber der Hund lässt sich zum Glück nicht blicken. Bei Saraiki kaufe ich Proviant und Wasser ein. Jetzt bin ich warm gefahren, es kann losgehen.

Schotterpiste – Aufwärmen ohne Hund

Die P111

Auf der Landstrasse P111 ist genug Platz, es gibt einen schmalen Seitenstreifen, wenig Verkehr und ein phänomenaler Rückenwind schiebt mich an. Ich bin so schnell unterwegs, beinahe wäre ich an der Abzweigung in Richtung Cirava vorbei gefahren.

P111 – Wenig Verkehr

Schotterpiste nach Cirava

Mit verlassen der P111 ändert sich die Fahrbahnoberfläche. Schotterpiste, weicher Sand, Schlaglöcher und Wasser erfordern volle Aufmerksamkeit. Auf einer Brücke über die Drube lege ich einen Zwischenstop ein.

Einen halben Kilometer vor Cirava kommt der erlösende Asphalt. Gute 30 Kilometer bin ich bis hierher gefahren. Der Ort gefällt mir. Im Minimarkt besorge ich Teilchen und Bananen für die Pause am „Mühlteich“.

Nach Kuldiga könnte ich über Apriki fahren. Auf einer Nebenstrasse. Nur 11 Kilomter. Vielleicht besser als auf der Landstrasse über Aizpute?
Ich fahre den Schildern hinterher und sofort beim Ortsausgang fängt die Schotterpiste nach Apriki an. Das geht nicht. Meine Zähne wackeln, der Nacken ist verspannt und die Plätzchen in der Vordertasche sind zerkrümmelt, so hat es mich durchgeschüttelt. Keinen weiteren Meter auf Schotterpiste. Ich drehe um und fahre über Aizpute.

Die P112

Hinter Cirava nehme ich die P112 in Richtung Aizpute / Tukums. Perfekter Asphalt. Der Rückenwind ist enorm und kaum Verkehr. Trotz der beiden Abschnitte auf Schotterpiste liegt mein Durchschnittstempo bei 20 km/h ! Mit dem voll beladenem Reiserad ist das rekordverdächtig. Das war eine gute Entscheidung !

Kuldiga

Am Nachmittag erreiche ich Kuldiga. In der Fußgängerzone finde ich auf Anhieb ein Cafe und bestelle Espresso. Erstmal verschnaufen und den Puls herunter bringen. Was für eine Fahrt, beinahe wie auf dem Rennrad. Zwischendurch zeigt der Tacho 41 km/h an.

Kuldiga – Kaffee

Ohne Gepäck

Im Hotel trage ich die Packtaschen durch einen verwinkelten Gang hoch in den ersten Stock . Es ist ein altes Gebäude aus Holz. Früher war das Hotel eine Traktorenwerkstatt, davor ein Krankenhaus. Es würde mit dem Interieur die passende Kulisse für einen Edgar Wallace oder Miss Marple Krimi abgeben.

Kuldiga – Hotel

Touristisches Highlight von Kuldiga ist der Wasserfall der Venta, der breiteste in Europa. Wahrscheinlich auch der Grund für die erste Ansiedlung von Fischern. Den Wasserfall will ich mir heute ansehen.