Tag 27 – Von Klaipeda nach Pape

Dienstag 1.8.2023 – 66 Kilometer – Gesamt 1552

Packen und los

Die Wetteraussichten sind nicht besonders. Es wird wahrscheinlich regnen. Es fällt mir nicht leicht zu packen. Eigentlich hatte ich vor noch am Blog zu schreiben. Dafür finde ich nicht die Ruhe. Besser später in einem Cafe.

Klaipeda – Eurovelo 10 – Nicht weit vom Hotel

Traumvelo 10

Der Ostseeküstenradweg kommt am Hotel vorbei. Fahrrad auf die andere Seite der Strasse schieben und ich bin Richtig. Schnurgerade geht es neben einer Hauptstrasse raus aus Klaipeda. An einer größeren Kreuzung verlasse ich die Strasse. Der Weg verläuft durch einen Stadtpark, später durch einen Pinienwald.

Klaipeda – Stadtwald

Keine Autos weit und breit zu sehen. Es nieselt, das bisschen Wasser verdampft sofort. Kein Grund um die Regensachen auszupacken. Die Strecke ist sehr schön, bald fahre ich, immer noch auf einem perfekten Radweg, durch eine Heidelandschaft. Mit einem Mal kann wird der Blick frei auf die Ostsee. Ganz deutlich ist die Brandung zu hören. So habe ich mir den Küstenradweg vorgestellt.

Eurovelo 10 – Hinten die Ostsee

Have a break

Palanga erreiche ich nach 25 Kilometern entspanntem radeln. Auch im Ort geht der Radweg weiter. Eine Spur der Hauptstrasse ist exklusiv für Radfahrer. Mittlerweile ist aus dem Nieselregen Regen geworden. Ich finde eine Filiale von „caffeine“, bestelle Kaffee und Karamelkuchen.

Palanga – Kaffee und Kuchen – Neue Energie

Ein Tisch mit Ausblick auf die Strasse ist frei. Perfekt. Genug Platz für das Tablet . Jetzt suche ich Fotos für das Blog aus und stelle drei Beiträge fertig.

Palanga – Verregnete Aussicht

Der Regen nimmt zu. Im Augenblick ist mir das egal. Gefühlte zwei Stunden später verlasse ich das Cafe und schiebe mein Rad durch Palanga. Irgendwo hatte ich einen Minimarkt gesehen. Den finde ich wieder und kaufe Proviant ein. Es regnet noch mehr. Trotzdem hole ich die Regensachen nicht aus der Packtasche. Nass bin ja schon. Nur ungern setze ich mich auf den Sattel und fahre weiter.

Auf die A11

Der sehr gut angelegte Eurovelo hört 10 Kilometer hinter Palanga auf. Statts dessen Schotterpiste. In den Pfützen steht Wasser, es ist eine Schlammstrasse. Vorsichtig quäle ich mich vorwärts. Bloß nicht umkippen.

Hinter Palanga – Schlammstrasse

Dann folgt der Abzweig auf einen Feldweg, aber ich bin auf dem richtigen Weg. Das Eurovelo 10 Schild steht am Rand. Ich freue mich schon auf die A11, da soll der Radweg parallel zu Straße verlaufen.

Hinter Palanga – Offizieller Eurovelo 10

Nach 46 Kilometern im Regen stehe ich auf der A11. Kein Radweg weit und breit. War wohl ein Gerücht. Der Asphalt ist neu, einen Seitenstreifen gibt es nicht. Viel Verkehr ist in beiden Richtungen unterwegs. Was solls. Sind nur ein paar Kilometer bis Pape. Am Rand der Strasse hat sich das Wasser zu einer Endlospfütze gesammelt. Wenn ich dadurch fahre, spritz es auf die Schuhe. Ich halte mich einen Meter weiter Weg vom Rand und schaue ständig in den Rükspiegel. Taucht ein Auto hinter mir auf, fahre ich an den Rand und halte an.

Lettland erreicht

Der Rückenwind schiebt kräftig. 25 km/h zu fahren ist leicht. Nach Litauen bin ich über die grüne Grenze gekommen. Hier gibt es ein Schild und einen Grenzstein. Super ! Lettland erreicht !

Lettland – Grenze erreicht

Nach zehn Kilometern auf der A11 will der Routenplaner dass ich nach links abbiege. Auf einen Waldweg. Ohne mich. Ich fahre weiter auf der A11 und biege später auf eine Nebenstrasse in Richtung Pape ab. Es ist einen Wellblechpiste mit nassem Sand, Schlamm und Pfützen. Relativ viel Verkehr für eine Nebenstrasse. Keiner der Autofahrer nimmt Rücksicht. Mit Tempo brettern die Fahrzeuge an mir vorbei. Zwischendurch fluche ich laut.

Nummer 13

Es regnet noch immer, als ich in der Rezeption vom Campingplatz Pukarags stehe. Die Pächterin schlägt mir vor, statt Zeltplatz eine Hütte zu nehmen. Super Idee. Für 40,- EUR die Nacht bekomme ich den Schlüssel zur Nummer 13.

Camping – Nummer 13

Als erstes Spanne ich die Wäscheleine auf, gehe unter die Dusche und wasche mir die Mischung aus Sand und Schlamm von den Beinen. Bleierne Müdigkeit fällt mich an. Schnell was essen, dann liege ich schon im Schlafsack und döse weg. Gegen Mtternacht weckt mich das schlagenden Fenster. Es ist sehr windig. Ich schliesse das Fenster, bleibe eine Stunde wach und höre dem Regen zu. Immer noch Regen.