Sonntag 09.07.2023 – 57 Kilometer – Gesamt 227
Eine ruhige Nacht
Es war ruhiger auf dem Campingplatz in Neuhaus, vor allem gab es keinen Schwarm Möwen, der die Nacht zum Tag umfunktioniert. Ich fühle mich besser als gestern und auch meine Laune ist im grünen Bereich. Was so ein Schlafdefizit anrichten kann. Kaffee und ein Croissant gab es vorm Campingplatz.
Hot hot hot
Der Wetterbericht stellt hohe Temperaturen in Aussicht und so war es. So gut wie keine Wolke am Himmel. Statt weiter auf dem Ostseeradweg zu fahren, habe ich mir eine etwa 50 Kilometer lange Route auf Nebenstrecken nach Stralsund herausgefischt.
Wie gestern versuche ich den Ball flach zu halten und langsam zu fahren. Zum einen wegen der Hitze und zum anderen um Kondition aufzubauen.
Die erste Pause lege ich schon nach 10 Kilometern in einer Pizzeria in Ribnitz ein und trinke einen doppelten Espresso. Das sollte genug Koffein bis zum Ziel sein.
Hinter Ribnitz verläuft der Radweg parrallel zur Bundesstrase. Es sind nur ein paar Radfahrer unterwegs. Nach 26 Kilometern geht es endlich rechts ab auf eine Nebenstrasse in Richtung Langenhanshagen. Jetzt ist weder Radfahrer, Auto oder Fussgänger zu sehen. Nichts los. Nix.


Die Dörfer sind wie ausgestorben. Es gibt keine Läden, wo ich meinen Wasservorrat auffüllen könnte. Das muss ich mir merken. Nebenstrecke = viel Wasser einpacken.
Die Route verläuft durch Wald und großzügig angelegte Felder. So ausgedehnt wie in Frankreich. Es wird Korn geerntet, von Maschinen die sich wie urzeitliche Giganten in Zeitlupe über den Acker schieben.
Die Abschnitte im Wald sind angenehm, die Hitze ist im Schatten der Bäume erträglich.

Zwischendurch mache ich Bekanntschaft mit einer Wegoberfläche aus kleinen Betonplatten. Das Rad und ich werden gut durchgeschüttelt. Noch sind alle Schrauben fest.

Ab Kummerow geht es, wie ganz zu Anfang, parrallel zur B105 weiter bis nach Stralsund.
Stralsund
Heute übernachte ich nicht auf einem Campingplatz, sondern in einer kleinen Pension. Sehr cool, das Zelt nicht aufbauen zu müssen. Statt dessen wasche ich die Radklamotten und lade alles an Akkumulatoren auf, was ich im Gepäck finde.
Später drehe ich noch eine größere Runde durch die Altstadt bis an den Hafen. Zu Fuß. Meinen Hintern muss ich schonen. Irgendetwas hat gescheuert und ich bin froh, nicht mehr aufs Rad steigen zu müssen. Die Altstadt gefällt mir gut. Kleine Strassen und Gassen mit Kopfsteinpflaster. Die Architektur ist eine Mischung aus altem Bestand und neuen Gebäuden, die gut miteinander harmonieren.



