Tag 11 – Von Utska nach Osetnik

Sonntag 16.7.2023 – 92 Kilometer – Gesamt 628

Eine ruhige Nacht

Der Campinglatz „Borowina“ war tatsächlich eine Oase der Ruhe. Geweckt hat mich irgendwann das Geräusch vom Regen auf der Zeltplane.

Regen – Zweiter Spülgang

Gestern Abend habe ich mich samt Radklamotten unter die Dusche gestellt. Duschen und Wäsche waschen in einem. Zum trocknen habe ich das Trikot, Shirt, Radhose usw. auf dem Reiserad drappiert. Das sieht seltsam aus, aber als Wäscheständer taugt es auch. Früh am Morgen fing es an zu regnen. Erst ein bisschen, dann heftig.
Im Zelt war das gemütlich. Alles dicht. Nur die Klamotten auf dem Rad waren am Ende klatschnass. Während dem Regen wollte ich nicht abbauen und bin einfach länger im Schlafsack geblieben. Früher los zu kommen ist anscheinend von Faktoren abhängig auf die ich absolut keinen Einfluss habe…

Camping Borowina – Startklar

Hafenblick- Kein Kaffee

Bevor es richtig losgeht habe ich mir den Hafen von Utska angeshen und ein paar Bilder geknipst. Es war viel los, aber ein ansprechendes Kaffee habe ich nicht gefunden. Muss auch ohne gehen.

Utska – Hafen – Werft
Utska – Hafen

Auf Abwegen

Für heute hatte ich mir eine Route vorgenommen, mit der ich so nah an Danzig herankomme, dass ich es von dort aus an einem Tag schaffen könnte. Von Osetnik sind es etwa 100 Kilometer. Das sollte gehen. Der Routenplaner machte einen merkwürdigen Vorschlag, ich habe dann Google Maps als Alternative zu Graphhopper verwendet.
Das lief ganz gut bis aus Utska heraus.

Utska – Eurovelo 10 – Durch den Wald

Danach waren vom Eurovelo 10 keine Schilder mehr zu sehen. Daran habe ich mich gestern gut orientieren können, ohne ständig auf das Handy zu gucken. Nach 17 Kilometern kurz hinter Poddabie sollte es links nach Debina gehen. Auf einem steilen Sandweg. Nichts für mein schweres Reiserad (leider kein Foto).
Die Verfolgung der Route habe ich an dem Punkt aufgegeben und bin nach der Karte auf dem Smartfon gefahren. Nach ein paar Kilometern auf Nebenstrecke habe ich erneut eine andere Route gesucht. Das sah auf dem Smartfon besser aus. Nach 23 Kilometern bin ich in Objazda von der Strasse abgebogen. Erst auf einen Schotterweg, danach auf einen Feldweg. Der war aber nicht befahrbar. Schlaglöcher, so tief, es hätte ein Schaf drin ertrinken können.

Objazda – Auf den Feldweg
Objazda – Feldweg- Sieht nett aus, aber nicht befahrbar

Nach 50 Kilometern hatte ich genug von den Feldwegen und Nebenstrassen. Statt Smartfon habe ich mich an der Beschilderung für die motorisierten Fahrzeuge orientiert und bin auf der B213 weiter gefahren. Endlich kein gerappel mehr. Das funktionierte überrraschend gut. Die Autos fuhren zwar schnell, haben aber einen Bogen um mich gemacht oder abgebremst, wenn zu wenig Platz war. In Wicko habe ich von der B213 für ein paar Kilometer auf die B214 gewechselt.
– Heute hat es mit der Navigation so gut wie gar nicht geklappt. Das nervt, kostet viel Zeit und macht wenig Spass, aber ich habe herausbekommen, was mit dem Reiserad fahrbar ist und was nicht -.

Nebenstrecke – B213 – Die Erlösung

Wo ist der Eurovelo ?

Nachdem ich von der B214 nach Biesno abgebogen habe, tauchte plötzlich ein Eurovelo 10 Schild auf. Wo waren die vorher versteckt ?

Eurovelo 10 – Buckelpiste

Es hat mich gefreut das bekannte Schild zu sehen und habe mich wieder daran orientiert. Trotz Eurovelo waren manche Abschnitte für mich nicht fahrbar und es blieb nichts anderes übrig als zu schieben.
In Sarbsk konnte ich meinen Proviant für den Abend auffüllen. Es gibt oft kleine ABC Läden, die sind auch am Sonntag geöffnet.

Eurovelo 10 – Baustelle vor Osetnik

Camping Stilo

Es sind heute 92 Kilometer geworden. So viel wollte ich nicht fahren, aber es zieht mich nach Danzig. Der Campingplatz Stilo liegt ganz nah an der Ostsee, ist sehr beliebt und daher voll. Der Pächter sagte ich könnte dann zahlen, wenn ich eine freie Fläche finde. Mein Zelt steht jetzt an der „Durchfahrtsstrasse“ vom Platz. Für eine Nacht wird es gehen.

Camping Stilo