Donnerstag 6.7.2023 / 50 Kilometer / 50 Gesamt
No sleep
Gut schlafen konnte ich nicht. Die 34 kg Gepäck geisterten in der Nacht durch meinen Kopf. Der Wecker klingelt um sechs, aber es ist genug Zeit, um ein paar Minuten weiter zu dösen. Die Snooze Taste ist eine tolle Erfindung.
Bevor ich die Taschen auf das Reiserad lade, hole ich schnell ein paar Bücher und Lebensmittel wieder raus. Etwa 1 1/2 Kilo leichter, immerhin. Alles Startklar.

Jetzt aber los
Auf dem Weg nach Deutz halte ich am Frisenplatz bei ein Bäckerei zum Frühstück an. Ich habe eine gute Unterhaltung mit einem weiteren Gast und als ich auf die Uhr schaue ist es schon 20 vor acht. Wie die Zeit vergeht. Höchste Eisenbahn.
Der ICE nach Lübeck hat ein paar Minuten Verspätung, ich hätte mich nicht hetzen brauchen.
Im Fahrradabteil ist noch Platz. Es ist trotzdem ein Kunststück die Räder (E-Bikes, Reiseräder, etc) in den acht Stellplätzen so zu befestigen, wie das Bahnpersonal es haben möchte. Es ist ein ICE der vierten Generation. Anscheinend haben die Planer noch nie selber versucht, ein schweres Rad in die Halterung zu bugsieren.

Lübeck pünktlich
Gegen Mittag komme ich pünktlich in Lübeck an. Zusammen mit vier meiner mitreisenden Radfahrer trinke ich noch eine Tasse Kaffee in der Nähe vom Bahnhof. Wir unterhalten uns gut, ich könnte länger sitzen bleiben. Irgendwann ist der Kaffe ausgetrunken und alle starten zu den jeweiligen Zielen.

Jetzt geht es los
Ich habe mir vorgenommen noch 50 km in Richtung Wismar zu fahren. Aus Lübeck heraus zu fahren erfordert, wie immer in Städten, viel Aufmerksamkeit. Mehrmals muss ich korrigieren, aber immer nur kurze Strecken zurück fahren.
Scotty – Energie
Kurz vor Dassow brauche ich frische Energie. Die gibt es wie immer in der Bäckerei. Hier im Norden wird ein Teilchen angeboten, nicht unähnlich einem Croissant. Es nennt sich Franzbrötchen. Sieht aus wie ein Croissant, auf dem jemand gesessen hat. Es wird mit Zimt und Zucker gebacken. Das ist sehr lecker, süß und bringt vorwärts.
Dank Franzbrötchen komme ich in Dassow die steile Dorfstrasse (aus Kopfsteinpflaster) ganz gut hoch. Noch 25 Kilometer bis Niendorf, dort will ich heute mein Zelt aufschlagen.

Erste Etappe geschafft
Am frühen Abend komme ich auf dem Campingplatz an. Niemand mehr an der Rezeption, aber das ist kein Problem. Es gibt einen Rechner zum Self-Check in. Super. Der Platz für mein Zelt befindet sich direkt am Wald, sehr idyllisch.
Es gibt hier kleine schwarze Insekten, die voll auf die gelben Ortlieb Taschen stehen. In Null Komma nichts sitzen hunderte auf den Taschen und schauen mir zu, wie ich das Zelt aufbaue.

Die 50 Kilometer spüre ich in den Beinen und im Kopf. Ziemlich matschig fühle ich mich und habe wenig Lust alles auszupacken und zu kochen. Neben mir steht das Zelt von Thomas, der auch mit dem Reiserad unterwegs ist und in etwa die gleichen Länder wie ich auf der Agenda hat. Wir unterhalten uns noch eine Weile, dann geht bei mir endgültig das Licht aus. Schlafen..