Mittwoch 17.08.2022
Start 09:45 / Ende 18:45 / Strecke 87 km
Packen und los
Im Hotelzimmer habe ich alles aus den Packtaschen verteilt, wie in Lille. Mehr als eine halbe Stunde hat es gedauert, bis die Sachen wieder in der richtigen Tasche und Reihenfolge verstaut sind. Das dauert mir einfach zu lange. Vor dem nächsten Radurlaub überlege ich mir eine andere Lösung.
Sechs Taschen sind am Rad festgemacht:
Vorne, auf der linken Seite, ist die Küche und der Vorrat verstaut. Vorne rechts hängt die Tasche für das Büro mit Tablet, Powerbank, Adaptern, Fotozubehör, Ladekabeln und etwas Werkzeug. In der Lenkertasche fahre ich Kamera, Ausweise und das Smartphone spazieren. In den hinteren Gepäcktaschen ist Waschzeug, die Reiseapotheke, Schlappen, Radklamotten und noch mehr Werkzeug unter gebracht. Oben auf dem Gepäckträger, im Packsack befinden sich Zelt, Schlafsack und die Isomatte. Wenn ich etwas zu Essen besorge, landet der Einkauf in einem Jutebeutel, der oben drauf festgezurrt wird. Auch Wäsche die nicht trocken ist, wird oben auf der Packtasche platziert. Das sieht schon sehr speziell aus..

Boxenstop 2
Das Hinterrad hat wieder ein bisschen Luft verloren, obwohl ich den Schlauch in Rouen frisch ausgewechselt hatte. Das kann doch nicht wahr sein. Irgendwo im Mantel muss etwas versteckt sein, was den Schlauch anpiekst. Am Ortsausgang von Caen habe ich eine Tankstelle angefahren. Praktisch, dass es davon einige gibt.
Druckluft ist viel besser als die kleine Handpumpe. Bei der Gelegenheit habe ich die Kette geölt. Das Rad macht Geräusche, sobald ich in die Pedale trete. Die Schaltung ist manchmal zu hören, aber es liegt an der Kette. Viel besser mit dem Öl. Es läuft jetzt wie geschmiert.
Radweg bis Langrune-sur-Mer
Die ersten 17 Kilometer fahre ich im Schneckentempo; langsamer als slow. Zum Teil auf der Landstraße oder parallel auf gut ausgebauten Radwegen. Ich komme durch die Dörfer Epron und Mathieu. Die gefallen mir sehr gut. Obwohl die Orte klein sind, gibt es alles für den täglichen Bedarf. Ganz besonders Croissants.

In Lagrune-sur-Mer bin ich wieder am Meer und lege die erste Pause ein. Alles, was ich in Caen in der Bäckerei gekauft habe, wird verputzt. Besonders lecker ist das Marzipan Croissant. Vermutlich nehme ich auf der Tour kein einziges Gramm ab.

Vorbei an den Landungsstränden
Ab Lagrune-sur-Mer fahre ich entweder auf Landstraßen oder dem Velo Maritime folgend parallel zur Küste.

Die erste längere Pause lege ich nach 40 Kilometern in Aromanches-les-Bains ein. Der Ort ist geprägt von repräsentativen Häusern. Die Route verläuft jetzt zum größten Teil auf der Landstraße. Es ist viel Verkehr. In Port-en-Bessin-Huppain besorge ich Proviant und lege eine Kaffeepausen ein. Doppelter Espresso. 51 Kilometer gefahren.

Pointe du Hoc
Kurz vor dem Tagesziel, nach 75 Kilometern, erreiche ich den Pointe du Hoc. Ein Abschnitt Abschnitt der Steilküste, auf dem sich im zweiten Weltkrieg eine Stellung der deutschen befand. Vor der Anlage sind große Parkplätze angelegt. Es ist später Nachmittag, aber trotzdem viel los. Mein Rad muss ich außerhalb abstellen. Das mache ich nur ungern.

Im Point de Hoc wurde im zweiten Weltkrieg eine Stellung mit 6 großen Artilleriekanonen von den deutschen erbaut. Meterdicker Beton und eine geschickte Konstruktion sollte die Waffen vor den Bomben der alliierten schützen. Die strategisch wichtige Stellung wurde am Tag des D-Day von einem amerikanischen Bataillon erobert. Noch immer sind Teile der Bunkeranlage intakt.

Camping Chez la Fontaine
Es ist wieder später geworden, als ich bei Chez la Fontaine ankomme. Aber es gab noch Platz für mich !

Auf Anhieb hat mir die Atmosphäre gefallen. Sehr entspannt zeigte mir der Pächter den Platz und alle wichtigen Räumlichkeiten. Neben dem Zeltplatz auf der Obstwiese gibt es eine Taverne. Sehr gemütlich.

Der Sonnenuntergang war ganz großes Kino ! Bis zum Schluss war die Sonne am Horizont zu sehen.