Fünfter Tag – Von Kluisberg nach Lille

Start 09:20 / Ankunft 14:30 / Strecke 43 km

Am Kanal entlang

Noch schneller als gestern habe ich alles verstaut und war reisefertig noch vor halb zehn. Rekord. Bis Lille ist es nicht weit und die ersten Meter brauche ich nicht einmal in die Pedale zu treten. Nur den Hügel herunter rollen lassen bis zur Bovenschelde. In Spiere zweigt die Route ab und führt am Canal de l’Espierres entlang bis nach Roubaix.

Ständig verändert sich die Landschaft am Kanal. Auf ein paar Kilometern wechseln sich Hafen, Pappelallee, Maisfelder und eine junge Baumbepflanzung ab.

– Bovenschelde 1 – Hafenanlage –
– Bovenschelde 2 – Pappeln –
– Bovenschelde 3 – Maisfeld –
– Bovenschelde 4 – junge Bäume –

Am unsichtbaren Grenzübergang zwischen Belgien und Frankreich ändert der Kanal den Namen in „Canal de Roubaix“. Heute habe ich das dritte Land mit dem Reiserad erreicht. Ich freue mich auf den ersten französischen Kaffee in Roubaix und geniesse die schöne Strecke. 30 Kilometer am Kanal entlang. Kaum Verkehr und eine Aussicht wie im Auenland.

Vollbremsung


Kein Wunder, dass die Aufmerksamkeit zu wünschen übrig lässt. Im Stadtverkehr im Vorort von Roubaix passe ich nicht auf und vergesse, dass ich Klickpedale fahre. Einfach so den Fuß vom Pedal nehmen geht nicht. Bevor ich einem PKW die Vorfahrt nehme, bremse ich voll ab. Das Rad steht sofort. Aber ich habe keinen Fuß am Boden. Eine klassische Situation, die ich vom Rennradfahren in Erinnerung habe. In der letzten Mikrosekunde vor dem Umfallen bekomme ich den Fuß aus dem Verschluss und vollführe eine akrobatische Verrenkung um das Rad fest zu halten. Ich bin nicht umgefallen und mehr als einen blauen Fleck habe ich nicht abbekommen. Danach ist meine Aufmerksamkeit voll da.

Roubaix

– Kirche in Roubaix –
– Pause in Roubaix –

Von Roubaix sind es noch knappe 15 Kilometer bis Lille. Der Übergang der Städte ist kaum zu merken. Es geht ohne Unterbrechung zum größten Teil auf Radwegen parallel zur Straße weiter. Die verbleibenden Kilometer genieße ich sehr und schaue mir die Bebauung auf dem Weg ins Stadtzentrum an. Ich bestaune eine Menge schöner Altbauten.

Lille – Erstes Reiseziel erreicht

Das Hotel im Zentrum ist bald gefunden. Ich bin froh, mein erstes Ziel auf der Reise erreicht zu haben.

– Lille Zentrum-

Hat länger gedauert als gedacht, aber es ist gut zu merken, wo die Grenzen sind. Mit der Erfahrung aus den vergangenen Tagen kann ich besser planen.
Morgen ist ein Tag Pause vom Radfahren.